Suikoden III
Grundlegende Informationen | ||
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Publisher: | Konami | |
Entwickler: | Konami | |
Leitender Produzent: | Nicht bekannt | |
Direktor: | Yoshitaka Murayama Noritada Matsukawa |
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Charakter Designer: | Fumi Ishikawa | |
Komponist: | Michiru Yamane, Keiko Fukami und Masahiko Kimura | |
Kampfprogrammierer: | Kazunari Sarugaku | |
Plattformen: | PS2 (Nur NTSC) | |
Sprache (Text): | Englisch | |
Sprachausgabe: | Keine | |
Grafik: | 3D | |
Spieleranzahl: | 1 | |
Altersfreigabe: | ab 12 Jahren | |
Erscheinungsdaten | ||
Plattform | Name | Datum |
Gensou Suikoden III (幻想水滸伝III) | 11. Juli 2002 | |
Suikoden III | 24. Oktober 2002 | |
Gensou Suikoden III (幻想水滸伝III) | 15. April 2015 | |
Suikoden III | 23. Juni 2015 | |
Suikoden III | 23. Juni 2015 |
Die verschiedenen Cover
Review
Im Jahre 2003 schlug nun endlich der lang erwartete dritte Teil der legendären Suikoden-Saga ein und dies erstmals auf der PlayStation 2. Die Ernüchterung war allerdings groß, als die Fans in Europa feststellen mussten, das Suikoden III niemals hier erscheinen würde. Ein geplantes europäisches Release scheiterte an Konamis internen Regeln, nur lokalisierte Spiele auf dem europäischen Markt zu veröffentlichen – gleichzeitig war der Übersetzungsaufwand auf Grund der Programmierung zu groß. Seit 2015 jedoch können erstmals auch europäische Spieler das Spiel spielen, da es im PlaStation Store digital wiederveröffentlicht wurde.
In Suikoden III geht es um einen legendären Helden, welcher nur als der Flame Champion bekannt ist. Er ist der Träger der True Fire Rune und hat damals in einem gigantischen Krieg die Völker der Grasslands zusammengeführt und ist gegen die Armee von Harmonia in den Krieg gezogen. Doch dies ist 50 Jahre her und der Flame Champion ist nach seinem Sieg spurlos verschwunden und als Legende hinterblieben.
Der Wechsel auf die PlayStation 2 brachte auch eine Menge Veränderungen gegenüber den Vorgängern mit sich: Die erste Neuerung, die euch in Suikoden III auffällt ist, dass ihr zu Beginn einen von drei Helden wählen könnt. Dies ist das neue sogenannte "Trinity Sight System": Drei unterschiedliche Hauptcharaktere stehen zur Auswahl und die Reihenfolge in welcher ihr die Kapitel absolviert, könnt ihr euch selbst aussuchen. Die drei wählbaren Hauptcharaktere sind Hugo, der Sohn von Lucia des Karayaclans in den Grasslands, Chris Lightfellow, eine Ritterin im Dienste des Ritterstaates Zexen und Geddoe, Anführer einer Söldnergruppe im Dienste von Harmonia. Im weiteren Verlauf wird die Anzahl der Perspektiven auf insgesamt sechs erhöht, wobei der letzte Blickpunkt eine Art Bonuskapitel am Ende des Spiels darstellt.
Diese Auswahl ist ein sehr interessanter Aspekt, da ihr so bestimmte wichtige Ereignisse aus den Sichten der verschiedenen Beteiligten erlebt. So ist der Karaya-Clan gar nicht gut auf die Ritter von Zexen zu sprechen, allerdings kann man sich nicht so recht entscheiden, auf welcher Seite man stehen soll, da man ja beide Seiten betrachten kann. Dies macht die ganze Geschichte sehr interessant, da es lange Zeit des Spiels kein „Gut“ oder „Böse“ gibt.
Nachdem man sich für einen Helden entschieden hat, fällt einem auch gleich die nächste Neuerung auf: Die Grafik ist jetzt komplett in 3D. Allerdings ist sie eher zweckmäßig und der tolle Stil der Serie litt darunter nicht. Die andere Seite der Technik ist alledings leider nicht ganz so gut gelungen: Die Musik. Wo in den Vorgängern noch melodiöse, mitreißende und auch keltisch angehauchte Stücke liefen, hört man in Suikoden III oft nur hintergründiges Midi-Gedudel. Das Fehlen Miki Higashinos, der bisherigen Komponistin, ist deutlich hörbar. Auch spielerisch ist nicht mehr alles beim Alten geblieben: Eine freie Oberweltkarte existiert nicht mehr, die Städte, Dungeons oder Wälder sind nun auf einer groben Karte anklickbar.
Das Kampfsystem musste sich auch einer Veränderung unterziehen: Ihr habt wie gewohnt bis zu sechs Mitglieder in der Party, allerdings könnt ihr sie im Kampf nicht mehr einzeln befehligen, sondern nur noch in Zweier-Teams. Dies verkompliziert das Kampfsystem etwas, da man pro Team nur einen Befehl pro Runde geben kann. Die Kämpfe verlaufen auch nicht mehr statisch, die Charakter ebewegen sich während der Runde frei über das Feld. Aus diesen Gründen muss man deutlich mehr planen, als in den vorherigen Teilen. Neu ist auch das sogenannte "Mounting". Einige Charaktere haben die Möglichkeit eines ihrer Reittiere zu besteigen, um so ihre Kampfkraft zu erhöhen. So kann Hugo zum Beispiel auf seinem Greifen Fubar Platz nehmen, welche dann ein tödliches Team bilden.
Natürlich gibt es hier auch wieder das Runensystem, welches weitestgehend unverändert blieb. Neu sind allerdings die Skillspoints, die ihr auf verschiedene Fertigkeiten der Charaktere verteilen könnt. So könnt ihr zum Beispiel das Parieren eines Charakteres oder ihn in einer Runenklasse wie Feuer-, Wind oder Wassermagie verbessern, um seine Spruchdauer zu verkürzen. Zusätzlich zu den sechs Partymitgliedern können einige Charaktere auch als sogenannte "Guests" mitgeführt werden. Diese greifen dann nicht aktiv im Kampf ein, unterstützen euch aber passiv mit ihren besonderen Fähigkeiten. Darunter ist zum Beispiel die erhöhte Chance, seltene Schätze zu finden oder die Fähigkeit jederzeit auf einen Runenshop zugreifen zu können.
Insgesamt ist Suikoden III ein sehr gutes Rollenspiel, allerdings bleibt es leicht hinter den Erwartungen zurück. Die dringend benötigten Neuerungen im Gameplay schlagen nicht alle ein, was sich leider besonders negativ auf den nächsten Suikoden-Teil auswirken sollte, der deutlich an Komplexität zurückfährt. Positiv ist hier allerdings die komplexe Story (welche besonders Kennern der gesamten Serie einige Überraschungen parat hält) und der große Umfang zu nennen: Knapp 60 Stunden braucht ihr, um die reine Storyline durchzuspielen. Unter Fans ist der Titel sehr umstritten, jedoch ist Suikoden III der Teil der Reihe, der bisher am besten bei den Kritikern ankam. Jeder sollte das Spiel unvoreingenommen probieren – es ist definitiv eines der besten Rollenspiele der PlayStation 2.